Steckbrief: Der Chihuahua
Basiswissen
Eine Theorie besagt, dass die Herkunft der Rasse auf die Opferhunde im alten Mexiko, die Techichis, zurückgeht. Als ein solches Opfertier sah man in ihm den Führer toter Seelen, sodass auch die Hunde bei Beerdigungen das Zeitliche segnen mussten. Entgingen sie diesem Schicksal und wuchsen beispielsweise bei mexikanischen Indianern auf, erging es ihnen wohl nicht viel besser, da für diese der Chihuahua angeblicher Bestandteil des Speiseplans war. Eine andere Theorie, die sich überraschend stark an die Verwendung des Hundes von heutigen It-Girls anlehnt, ist da weniger brutal. Ihr zufolge hielten bereits im 8. Jahrhundert Aztekenpriester die kleinen Genossen, die dadurch zu den Lieblingen aztekischer Prinzessinnen avancierten. Am weitesten verbreitet ist jedoch die Annahme, dass der Chihuahua den kleinen, wild lebenden Hunden der gleichnamigen mexikanischen Provinz entstammt.
Das Hauptcharakteristikum dieser quirligen Rasse ist zweifelsohne ihre geringe Größe. Diese drückt sich vor allem in der kompakten Körperform und dem apfelförmigen Kopf aus, die beide von feinen, jedoch gut bemuskelten Läufen getragen werden. Charakteristisch sind zudem seine spitzen Ohren und die unproportional großen Augen. Sowohl in der kurz- als auch in der langhaarigen Rassenvariation kann das Fell laut FCI in allen Farben von Schwarz bis Weiß vorkommen. Zu unterscheiden sind langhaarige und kurzhaarige Chihuahuas. Trotz der geringen Körpergröße gehören Chihuahuas zu den langlebigsten Hunderassen mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 17 Jahren.
Mensch und Chihuahua – das Zusammenleben
Wer diesen Hund als schlichtes Modeaccessoire abstempelt, das lediglich in den Handtaschen gewisser Damen zu finden ist, gibt sich falschen Klischees hin. Denn dass der Vierbeiner lieber getragen wird, ist nur ein Mythos. Ganz im Gegenteil benötigt er sogar reichlich Auslauf, wodurch er sich als idealer Begleithund auf Spaziergängen für jeden, der aktiv und unternehmungslustig ist, präsentiert. Darüber hinaus ist er als Familien-, Stadt- und Wohnungshund - wie könnte es auch anders sein - aufgrund seiner geringen Körpergröße bestens geeignet. Solltest du also auf der Suche nach einem pflegeleichten und energiegeladenen Alleskönner sein, wird der Kleine dir sicher einen Riesenspaß bereiten.
Charakter und Erziehung des Chihuahuas
Siesta ist für den Mexikaner ein Fremdwort. Gemäß FCI-Rassenstandards ist der Chihuahua von ruheloser und lebhafter Natur, die bespaßt werden will. Dazu ist er sehr wachsam und hat ein äußerst mutiges Wesen, was schon bei der Erziehung des Welpen berücksichtigt werden muss, denn wer klein ist, will sich behaupten. Daher ist es notwendig, den Hund bestenfalls als schon als Welpe an Kinder und andere Hunde zu gewöhnen, damit er nicht zum Angstbeißer oder Dauerkläffer mutiert. Kindern sollte bei dieser Gewöhnung klar gemacht werden, dass auch ein kleiner Hund weiterhin als eigenständiges Lebewesen und nicht etwa als Spielzeug behandelt werden will. Im Bereich klassischer Hundesportarten wird der Chihuahua, trotz ausreichender Agilität und Bewegungslust, nicht sonderlich glücklich werden, da sein Körperbau für diese nicht prädestiniert ist und sich Beschäftigungen dieser Art negativ auf seine Gesundheit auswirken können. Aktive Intelligenzspiele stellen hingegen eine gute Bereicherung der Erziehung und eine adäquate Alternative zum Sport dar.
Gesundheit und Ernährung des Chihuahuas
Das Gewicht des Chihuahuas ist ausschlaggebend für seine Gesundheit und sollte daher stets zwischen 2 und 3 Kilo betragen. Tiere, die diese Vorgabe nicht erfüllen, leiden häufiger an einer offenen Schädeldecke, haben eine Neigung zu lockeren Kniescheiben und Probleme mit dem Gaumensegel. Wir empfehlen beim Kauf eines Chihuahuas die Wahl eines seriösen Züchters. Zur richtigen Ernährung des Hundes und dem Vorbeugen von Krankheiten tragen ein hoher Fleischanteil und eine Vermeidung von Futter mit hohem Zuckergehalt bei. Bei weiblichen Tieren treten zudem sehr häufig Geburtsschwierigkeiten auf. Zuletzt sind auch die Augen des Chihuahuas aufgrund ihrer Unproportionalität immer eine kritische Stelle.
Pflege des Chihuahuas
Augen und Ohren des Tieres sollten regelmäßig untersucht und mit entsprechenden Augen-Pflegemitteln gesäubert werden. Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen empfiehlt es sich auch, diese vor Wind und Nässe zu schützen. Bezüglich der Fellpflege musst du bei langhaarigen Artgenossen mehr Zeit einplanen als beim kurzhaarigen Chihuahua, da die Tiere regelmäßiger gebürstet und auch gebadet werden sollten.
Wissenswertes
Aufgrund ihrer geringen Größe zählt bei Chihuahuas im Bereich der Zucht- und Rassestandards weniger die Widerristhöhe, als vielmehr das Gewicht, das wie bereits erwähnt idealerweise zwischen 2 und 3 Kilo liegen sollte. So erreichen die Tiere problemlos ihr hohes Alter. Der älteste bisher bekannte Chihuahua wurde übrigens stolze 24 Jahre alt.
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